Literaturempfehlung

Verkörperter Schrecken

a couple of people sitting at a table with cups of coffee

Verkörperter Schrecken (USA 2014 / D 2015) ist ein Werk, kein Taschenbuch. Bessel van der Kolk trägt hier Untersuchungen aus jahrelangen Forschungen mit Kriegsveteranen zusammen und zeigt anhand von Gehirnuntersuchungen, was eine Überforderung (bekannter unter dem Begriff „Trauma“) mit dem menschlichen System machen kann. PTBS ist eine mögliche Folge, eine psychische Störung, die sich aus einem Trauma entwickeln kann, wenn die Symptome anhalten und das Leben stark beeinträchtigen.

Erfahrungen aus der Anwendung von Methoden wie z.B. Neurofeedback, EMDR, Reframing folgen im letzten Drittel des Buches.

Zuvor jedoch wird sehr viel Zeit ins Verstehen investiert. Welche neuronalen Veränderungen lassen sich beobachten? Es werden neben den Erfahrungsberichten der Klient*innen auch Wahrnehmungen von Therapeut*innen und Angehörigen geschildert. Dazu führt van der Kolk fallbezogene Therapieverläufe auf… was das Buch zu einem Wegbegleiter macht für Dauerläufer*innen oder Leser*innen, die nicht nur Strategien suchen, sondern die dahinter liegenden Prozesse verstehen wollen.

Interessant für meine Arbeit fand ich, was hier auf wenigen Seiten aus dem Yoga gezogen wurde – von Atemtechniken bis hin zur Selbstermächtigung über die Bewegung des eigenen Körpers und den Studien, die belegen, dass Yoga die Selbstregulation deutlich stabilisiert, aber das ist nur ein kleiner Teil des großen Blumenstrausses an Möglichkeiten mit Traumafolgen umzugehen.