Expert*innen Interviews
Traumasensible Eltern- und Familienberatung

"Wertschätzend, systemisch, traumasensibel und lösungsorientiert begleite ich Singels und Paare auf dem Weg in die Integrität."
ProfilseiteWas genau bedeutet traumasensible Elternberatung?
In der traumasensiblen Elternberatung geht es darum, die tieferen Ursachen von Belastungen im Familienalltag zu verstehen - insbesondere dann, wenn Eltern immer wieder an emotionale Grenzen geraten, obwohl sie eigentlich „alles richtig“ machen möchten. Viele Reaktionen, die uns bei unseren Kindern überraschen oder überfordern, haben ihren Ursprung in frühen, oft unbewussten Erfahrungen. Alte Verletzungen oder unbewältigte Kindheitserlebnisse können im Kontakt mit dem eigenen Kind wieder spürbar werden.
Traumasensibel zu arbeiten bedeutet, diese Zusammenhänge zu erkennen, ohne zu werten oder Schuld zuzuweisen. Es geht darum, achtsam zu verstehen, warum jemand so reagiert, wie er reagiert - und wie Veränderung möglich wird.
Warum ist es so wichtig, gerade im Elternsein einen traumasensiblen Blick einzunehmen?
Elternschaft berührt sehr tiefe emotionale Schichten. Kinder aktivieren in uns nicht nur Liebe und Fürsorge, sondern manchmal auch alte Ängste, Hilflosigkeit oder Wut, die aus der eigenen Kindheit stammen können.
Wenn wir diese inneren Reaktionsmuster nicht verstehen, übernehmen sie manchmal unbewusst die Kontrolle. So reagieren Eltern vielleicht distanziert, gereizt oder hilflos, obwohl sie eigentlich Nähe und Sicherheit vermitteln wollen.
Ein traumasensibler Ansatz hilft, diese Dynamiken zu entschlüsseln und zu verändern - zum Wohl der Eltern und der Kinder.
Wie läuft eine traumasensible Elternberatung konkret ab?
Zunächst schaffen wir einen geschützten Rahmen. Das bedeutet: Es gibt keinen Druck, nichts „Müssen“, kein Bewerten. Wir beginnen oft mit dem aktuellen Erleben - etwa einer belastenden Situation mit dem Kind - und schauen dann gemeinsam, welche Gefühle, Körperempfindungen oder Erinnerungen dabei aktiviert werden.
Ich arbeite körper- und ressourcenorientiert, das heißt: Wir achten nicht nur auf die Gedanken, sondern auch darauf, was im Körper passiert. Über kleine Übungen zur Selbstregulation oder Achtsamkeit können Eltern lernen, sich in stressigen Momenten selbst zu beruhigen und mehr Sicherheit zu empfinden.
Wichtig ist: Wir gehen immer nur so weit, wie es stabilisierend bleibt. Die Beratung soll entlasten, nicht überfordern.