Fetisch

Informationen und Beratung rund um das Thema Fetisch, Beratung online oder vor Ort.

Du wünschst dir Unterstützung, weil ein Fetisch deine Sexualität oder Partnerschaft beeinflusst? Unsere Expert*innen helfen dir, sicher und selbstbewußt mit dem Fetisch umzugehen:

  • dein sexuelles Repertoir erweitern
  • Beziehung und Sexualität sicher und erfüllend gestalten 
  • Alte Muster überwinden und neue Wege gehen

Wir arbeiten wissenschaftsbasiert, kennen unsere Grenzen und gehen individuell auf deine Bedürfnisse ein.

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man and woman holding hands

Fragen und Antworten

Was ist ein Fetisch?

Von einem Fetisch spricht man bei sexueller Erregung in Bezug auf ein unbelebtes Objekt, also Material, Füße, Körperflüssigkeiten, usw.

Wie werde ich meinen Fetisch wieder los?

Dies ist eine Frage, die oft gestellt ist. Ein*e Sexualtherapeut*in würde anders fragen: "Wie gehe ich damit um?"
Fetische können unliebsam sein oder werden und dann leidet die Person unter ihnen. Es kann auch sein, dass sich der Fetisch einengend auf die Sexualität auswirkt und eine nahliegende Reaktion ist dann, sich davon befreien zu wollen. In solchen Fällen kann eine Sexualtherapie hilfreich sein. Die Herangehensweise wäre, die Situation zu verstehen und auf die zugrundeliegenden Bedürfnisse zu schauen, gibt es auch etwas Positives? Kann mit gewissen Modifikationen die Belastung in etwas Nützliches transformiert werden? Können wir die Handlungsspielräume sanft erweitern und so den Raum für Möglichkeiten ausdehnen? Ein Unterdrücken des Fetisch ist jedenfalls in den meisten Fällen nicht zielführend, sondern macht das empfundene Leid meist nur noch größer.

Wie arbeitet ein*e Sexualberater*in nach Sexocorporel mit Fetischen?

Eine Sexualberatung ist nur dann sinnvoll, wenn ein Fetisch auch als belastend erlebt wird. Eine körperorientierte Sexualberatung nach Sexocorporel macht einen Fetisch nicht „weg“, kann aber eine Erweiterung des sexuellen Spektrums ermöglichen, so dass es lustvolle Alternativen zum Fetisch gibt. Falls der Fetisch ein problembehaftetes Thema in der Paarbeziehung ist, kann es sinnvoll sein, auch ein paar Sitzungen als Paar zu machen – wobei es nicht unbedingt um Paardynamiken gehen muss (es braucht also nicht unbedingt eine*n Paar- sondern eher eine*n Sexualberater*in).

Kann ich einen Fetisch online ausleben?

Es ist möglich, viele Arten von sexuellen Vorlieben und Fetischen online auszuleben, vorausgesetzt, dies geschieht in einer sicheren, einvernehmlichen und legalen Weise. Hier sind einige Möglichkeiten, wie dies online erfolgen kann: Du kannst dich online mit Gleichgesinnten austauschen und über deine Fantasien und Vorlieben sprechen. Dies kann in speziellen Foren, Chatrooms oder auf sozialen Netzwerken stattfinden. Es gibt Websites und Plattformen, auf denen du Videos und Bilder finden kannst, die deinen Vorlieben entsprechen. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass der Inhalt legal und einvernehmlich ist.

Einige Websites bieten Live-Webcam-Shows von Darstellern an, die verschiedene Fetische bedienen. Dies kann eine interaktive Möglichkeit sein, die Vorlieben online auszuleben.
In virtuellen Welten oder Online-Rollenspielen kannst du Avatare erstellen und in Rollenspielen interagieren, die deinen sexuellen Vorlieben entsprechen.

Wichtig ist, dass alle Beteiligten in diesen Aktivitäten einverstanden sind und dass keine illegalen oder nicht-einvernehmlichen Handlungen stattfinden. Respektiere die Regeln und Gesetze deines Landes und achte auf deine eigene Sicherheit und Privatsphäre beim Online-Austausch von sensiblen Informationen.

Wie wirkt sich ein Fetisch auf die Erektion aus?

Die Art und Weise, wie sich ein Fetisch auf die Erektion auswirkt, kann von Person zu Person unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die spezifische Vorliebe, die Intensität des Fetischs und die psychologische Verbindung zur Vorliebe
Hier sind einige der möglichen Auswirkungen eines Fetischs auf die Erektion: Für einige Menschen kann die Erfüllung ihres Fetischs eine starke sexuelle Erregung auslösen und die Wahrscheinlichkeit einer Erektion erhöhen. Die bloße Vorstellung oder das Erleben des Fetischs kann für sie stimulierend sein.
Die Auswirkungen eines Fetischs auf die Erektion können auch vom Kontext abhängen. Wenn die Umgebung oder die Partnerin/den Partner den Fetisch unterstützt und sichere, einvernehmliche Aktivitäten ermöglicht, kann dies die Wahrscheinlichkeit einer Erektion erhöhen.

Auf der anderen Seite kann ein übermäßiger Druck, die Erwartung, den Fetisch auszuleben, oder das Gefühl von Scham oder Schuld, wenn der Fetisch als unangemessen angesehen wird, zu Stress oder Angst führen, die die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen, die einen Fetisch haben, die gleichen Auswirkungen auf ihre Erektionen erleben. Einige Menschen können leichter erregt werden, wenn sie ihren Fetisch ausleben oder darüber fantasieren, während andere möglicherweise weniger stark davon beeinflusst werden. Die psychologischen, emotionalen und physischen Faktoren, die die sexuelle Reaktion beeinflussen, sind komplex und individuell.

Wenn jemand Schwierigkeiten mit seiner sexuellen Funktion hat, die auf seinen Fetisch zurückgeführt werden kann oder mit denen er sich unwohl fühlt, kann es ratsam sein, professionelle Hilfe von einer sexualtherapeutisch ausgebildeten Person in Anspruch zu nehmen. Wir können Unterstützung und Ratschläge bieten, um die sexuelle Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern.

Ist BDSM ein Fetisch?

Nach der strengen Definition ist ein Fetisch ein unbelebter Gegenstand (z.B. ein Schuh) oder allenfalls ein Körperteil, der für eine Person unbedingt erforderlich ist, um sexuelle Erregung zu erleben. In diesem Sinn ist BDSM kein Fetisch, da es sich nicht um etwas Materielles handelt, sondern um eine Vorliebe für bestimmte Praktiken. 
Im weiteren Sinn und vor allem im englischen Sprachraum werden die Begriffe BDSM, Kink und Fetisch fast synonym verwendet. Es gibt immer mehr „Fetisch-Partys“, wo erotisch-extravagante Outfits mit dröhnender Musik und einer Atmosphäre der Offenheit für BDSM-Praktiken kombiniert werden.
Außerdem können selbstverständlich BDSMler*innen gleichzeitig Fetischist*innen sein – verbreitet ist z.B. der Fetisch für LLL (Lack, Leder, Latex). Und wenn jemand auf bestimmte Praktiken derart fixiert ist, dass es ohne gar nicht geht, dann ist dafür „Fetisch“ immer noch der passendste Begriff.

Welche Formen von Fetischismus gibt es?

Es gibt eine breite Palette von Fetischen und sexuellen Vorlieben, und sie können sehr vielfältig sein. Fetischismus als Anziehungscode bezieht sich normalerweise auf bestimmte Objekte, Materialien, Körperteile oder Situationen gerichtet ist. Relativ häufig gibt es z.B.

Fußfetischismus: Dies beinhaltet eine sexuelle Vorliebe für Füße. Einige Menschen werden durch das Anschauen, Berühren oder Riechen von Füßen erregt.

Leder- und Latexfetischismus: Hierbei handelt es sich um die sexuelle Anziehung zu Kleidungsstücken aus Leder oder Latex. Das Tragen oder Betrachten solcher Kleidung kann sexuelle Erregung auslösen.

Fetisch für Unterwäsche: Manche Menschen haben eine Vorliebe für das Tragen oder das Betrachten von sexy Unterwäsche. Dies kann sowohl für diejenigen gelten, die sie tragen, als auch für diejenigen, die sie sehen.

Dominanz und Unterwerfung (BDSM): BDSM steht für Bondage, Disziplin, Dominanz, Submission, Sadismus und Masochismus. Dies umfasst eine breite Palette von sexuellen Praktiken, bei denen Macht, Kontrolle und körperliche Empfindungen eine Rolle spielen.

Vorliebe für bestimmte Körperteile: Einige Menschen haben Fetische für bestimmte Körperteile, wie etwa Brüste, Hintern oder Haare.

Fetisch für Kleidung: Dies kann sich auf die sexuelle Erregung durch das Tragen oder das Betrachten bestimmter Kleidungsstücke, wie z.B. Uniformen oder Dessous, beziehen.

Vorliebe für Schuhe: Ein Schuhfetisch kann die Anziehung zu Schuhen, Stiefeln oder High Heels beinhalten.

Vorliebe für bestimmte Objekte: Manche Menschen fühlen sich sexuell von bestimmten Objekten, wie Spielzeugen, Luftballons ("Looner") oder Gegenständen des täglichen Lebens, angezogen.

Vorliebe für bestimmte Materialien: Dies beinhaltet eine Anziehung zu bestimmten Materialien wie Seide, Satin, Frottee oder Pelz, oder natürlich auch der oben genannte Fetisch für Lack, Leder oder Latex (LLL).

Vorliebe für Gerüche: Einige Menschen werden sexuell durch bestimmte Gerüche erregt, sei es der Geruch von Parfüm, Leder oder anderen Substanzen.

Vorliebe für Körperflüssigkeiten und körperliche Ausscheidungen: Manche Menschen werden durch Spiele mit Urin („Natursekt“) erregt, andere lieben Speichel, Blut, Spermaspiele (z.B. Bukkake) oder Squirting, einige stehen auch auf Spiele mit Kot (Koprophilie). Auch hier gilt: Solange niemand zu Schaden kommt (Hygiene im Anschluss ist natürlich ein Muss!) und es allen Beteiligten damit gut geht, ist an diesen Vorlieben nichts problematisch. Je nachdem, inwieweit Erregung auch ohne die betreffenden Ausscheidungen möglich ist, handelt es sich um einen Fetisch oder eine bloße Vorliebe.

Transvestitismus: Transvestiten sind Männer, die gern Frauenkleidung (oft auch Perücken und Makeup) tragen und dadurch sexuell erregt werden (das Gegenteil ist selten). Weitere Spielarten davon, die sich in Nuancen unterscheiden, sind u.a. Crossdressing, DWT (Damenwäscheträger) und Sissyfizierung. Hier steht im Vordergrund manchmal eher ein (erwünschtes) Gefühl von Demütigung. Transvestitismus ist nicht zu verwechseln mit Transgeschlechtlichkeit, wo es nicht um sexuelle Erregung geht, sondern um geschlechtliche Identität!

 

Es gibt aber auch Fetische, die eher ungewöhnlich sind, wie zum Beispiel ein Geburts-Fetisch. Dabei ist der Anziehungscode tatsächlich eine Geburt, d.h. es wird als erregend empfunden, bei einer Geburt zuzuschauen oder sich gebärend zu phantasieren. Ein berühmter Vertreter dieses Fetisches ist angeblich Sonnenkönig Luis XIV, der sich die Geburten seiner 22 Kinder (von unterschiedlichen Frauen) alle angesehen hat und dabei auf die (anatomisch für eine Geburt äußerst ungünstige) Rückenlage der Frau bestanden hat. 

Es ist wichtig zu betonen, dass Fetische harmlos sind, solange sie einvernehmlich und in einer gesunden Weise ausgelebt werden. Die meisten Menschen haben sexuelle Vorlieben, und solange sie respektvoll und sicher ausgelebt werden, ist das völlig akzeptabel. Es ist jedoch entscheidend, die Einwilligung und die persönlichen Grenzen aller Beteiligten zu respektieren.

Expert*innen Interviews

Ist mein Fetisch ok?

Ist es ok, wenn ich meine Frau schlagen will?

Ich verstehe voll und ganz, dass Sie als Mann an der Stelle Hemmungen haben. Diese Hemmungen kommen entweder durch Ihre gute Erziehung, Sie haben für sich entschieden, dass Gewalt keine Lösung ist oder Sie lehnen Gewalt aus Prinzip ab. Nun hat das Schlagen der geliebten Person aber rein gar nichts mit Gewalt zu tun. Gewalt ist es immer dann, wenn etwas ohne die Zustimmung der anderen Person stattfindet, dann herrscht kein Konsens. Sollte Ihre Frau Sie aber darum gebeten haben, sie beispielsweise mit der Hand auf den Po zu schlagen, würde dies ja mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung passieren. Es hilft Ihnen eventuell, diese Praktik mit ihrem Fachbegriff 'Spanking' zu bezeichnen. Geht es um Peitschen, Flogger, Paddels o.ä. sprechen wir von Impact-Play. Sollte Ihre Frau nichts von Ihren Wünschen ahnen, lesen Sie weiter bei Frage 3.

Stimmt mit mir etwas nicht, wenn ich als Frau Vergewaltigungsfantasien habe?

Nein, mit solchen Fantasien befinden Sie sich quasi in bester Gesellschaft. Laut einer kanadischen Studie von 2014 gehörte dieses Fantasiethema zu einem der als häufig eingestuften, d.h. es wurde von 50% oder mehr der Befragten genannt. Wichtig an dieser Stelle: Fantasien müssen nicht ausgelebt werden, das ist der Unterschied zu Wünschen, welche in die Wirklichkeit umgesetzt werden wollen. 
Fantasien können von großem Nutzen sein, sie können dazu beitragen die Erregung auszulösen, zu intensivieren oder aufrechtzuerhalten. Sie können die Realität aufpeppen und vieles mehr. Wenn Sie unter Ihrer Fantasie leiden, könnte das an Ihrer moralischen Bewertung liegen - dann hilft z.B. eine Sexualberatung dabei, mit Ihrer Fantasie anders umzugehen.

Wie bringe ich Kink in meine Beziehung?

Nun entweder, Sie kennen sich bereits aus und bisher war es aber in der (neuen) Beziehung kein Thema, oder Sie haben Kink neu für sich entdeckt und möchten es nun mit Ihrer/Ihrem Partner*in ausleben. In beiden Fällen sollten Sie nicht mit der Tür ins Haus fallen. Wenn noch nicht geschehen, sollten Sie zunächst Gespräche allgemein über Sexualität etablieren und dann langsam vorgehen. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Gegenüber höchstwahrscheinlich wenig bis keine Berührungspunkte mit dieser Thematik hatte und erinnern Sie sich an die vielen Momente, in denen Sie gestaunt haben als Sie sich in die Thematik eingearbeitet haben. Geben Sie Ihrem Gegenüber Zeit, das Gehörte zu verarbeiten.

Beratungen

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