Hanna Krohn

Hanna Krohn 

(sie/ihr )

"Körperorientierte  Beratung und Therapie von Frauen und Paaren zu Anliegen rund um Sexualität, Trauma und Gesundheit."

Profilvideo

Praxen

  • 22926 Ahrensburg
  • 22765 Hamburg
  • Online-Beratung

Honorar

100€/Stunde (Einzel)
120€/Stunde (Paar)

Themenschwerpunkte

Herausforderungen und Veränderungswünsche in Bezug auf Begehren, Lust, Erregung, Orgasmus, Vorlieben, Phantasien, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt, Verlust, Schmerzen, Operationen, Gewalterfahrungen, Grenzüberschreitungen, körperliche Einschränkungen, chronische Erkrankungen, hormonelle Veränderungen, Unsicherheit, Scham, Angst.

Ausbildung

  • Sexologie M.A.
  • Heilpraktikerin

Weiterbildungen

  • Klinische Sexologie/Sexualtherapie nach Sexocorporel, Vertiefungslehrgang
    Institut für Embodiment und Sexologie (Berlin)
  • Somatic Experiencing ® (SE)
  • Ganzheitliche Frauenheilkunde und Hormonregulation in Theorie und Praxis
    Naturheilschule Isolde Richter

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Expert*innen Interviews

Der Einfluss sexueller Fantasien

Inwiefern können sexuelle Fantasien das Sexleben bereichern?

Zunächst können sexuelle Fantasien dafür eingesetzt werden, die Erregungsfunktion und das Lusterleben zu unterstützen. Fantasien können sogar helfen, überhaupt erst Begehren und Lust auf Sex zu entwickeln. So können suboptimale Realitä- ten kompensiert und Alltagsroutinen kreativ belebt werden. Viele Menschen nutzen sexuelle Fantasien, weil sie ihnen helfen, in der Sexualität zu funktionieren. Das ist eine angeeignete Fähigkeit, eine Kompetenz, die durch Wiederholung verfestigt werden kann.
Sexuelle Fantasien können aber noch viel mehr und da wird es gerade für Frauen spannend: Sie können eine wichtige Ressource sein, um Zugang zum eigenen Begehren und der ureigenen sexuellen Identität zu bekommen.

Wenn Sexualität ein Spielplatz ist, dann sind Fantasien eine Möglichkeit, ihn zu einem Freizeitpark auszubauen, in dem ich mir erlaube, alles auszuprobieren, was mir Spaß macht und gut- tut, indem ich hemmungslos wild, zart, laut, verletzlich, aggres- siv, neugierig, ausgelassen, verspielt oder alles gleichzeitig sein kann, ohne dass etwas schiefgehen kann und ohne, dass ich da- bei gut aussehen muss. 

Hat jede*r sexuelle Fantasien?

Es gibt Menschen, die von sich sagen, dass sie keine sexuellen Fantasien haben. Wobei sich beim Hinsehen manchmal herausstellt, dass es sehr wohl welche gibt, sie aber bislang nicht als solche identifiziert wurden, weil sie als unbedeutend oder fragmentarisch wahrgenommen wurden oder nicht dem entsprechen, was in der Werbung oder in Pornos gezeigt wird.
Auch in der Sexualität gibt es Normierungen und Trends und wenn die eigenen Bilder oder Skripte diesen nicht entsprechen, wird das nicht nur als Tabu empfunden, sondern kann dazu führen, dass sie nicht erst als Teil der eigenen Sexualität erkannt werden. Daher kann es sinnvoll und spannend sein, sich auf Spurensuche zu begeben und diese verborgenen Schätze zu heben.

Kann man sexuelle Fantasien beeinflussen?

Das ist möglich. Fantasien werden nicht nur unterbewusst geformt, sondern wir können auf diesen Prozess auch bewusst Einfluss nehmen, indem wir als Regisseurin das Skript ändern.
Eine andere Möglichkeit ist, den Körper in der Sexualität anders einzusetzen. Das lässt sich am einfachsten in der Selbstbefriedigung ausprobieren: Wenn ich da den ganzen Körper anspanne und wenig atme, wird es mir schwerfallen, von einer sinnlichen Ganzkörpermassage zu fantasieren, da liegt ein Szenario mit Druck und Unterwerfung näher. Wenn ich diese Fantasie ändern möchte, kann ich mit tieferer Atmung und Beckenbewegungen experimentieren und werde erleben, dass sich die inneren Bilder allmählich verändern. Körper und Geist beeinflussen einander, wie jeder feststellen wird, der versucht, mit geballten Fäusten und grimmigem Gesichtsausdruck an ein schönes Urlaubserlebnis zu denken.

Weibliche Lust im Alter neu entdecken

Wie arbeitest du mit deinen Klientinnen im Alter von 50plus?

Ich bin selbst 56. In meinen Praxisräumen in Hamburg und Ahrensburg stellen Klientinnen 50plus die größte Gruppe. In diesem Alter erlauben sich viele zum ersten Mal in ihrem Leben einen ehrlichen Blick auf ihre Sexualität, und haben nun auch die zeitlichen und finanziellen Ressourcen, sich darum zu kümmern. Im Gegensatz zur Wahrnehmung der jungen Frau als sexy, weil fruchtbar, ist es die Wahrheit, dass Frauen oft erst in der Lebensmitte genug innere und äußere Freiheit, Gelassenheit und Selbstbewusstsein haben, um die Körperlichkeit von Sexualität zu genießen. Die Frage ist dann nicht mehr: „Was muss ich tun, um ...?“ sondern: „Was hat das Leben mir zu bieten?“

Was unterscheidet die Sexualität jüngerer und älterer Frauen?

Jüngere Frauen befinden sich oft in einem starken Spannungsfeld gesellschaftlicher, familiärer, beruflicher und partnerschaftlicher Anforderungen. Sexualität müsste da vor allem funktional sein – also für Beziehungen,
Fortpflanzung und Frieden sorgen. 

Wieso hat Sexualität im Alter auch etwas mit (struktureller) Freiheit zu tun?

In der Lebensmitte sind viele der To-Do´s abgearbeitet. Übrig bleibt die große Frage: Was will ich eigentlich wirklich? Das zieht natürlich sofort die Frage nach sich, was man wirklich, wirklich auf keinen Fall mehr will: Sein Frauenleben und seinen sich verändernden Körper bis zum bitteren Ende durch die kalten Augen der patriarchalen Leistungsgesellschaft zu sehen – die Frau als sexuelles und emotionales Nutztier.

Dieses Interview mit Hanna Krohn bezieht sich auf einen Artikel im Feuilleton der Zeitschrift DIE WELT vom 12. März 2025.

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