Wechseljahre

Informationen und Beratung rund um das Thema Wechseljahre: Beratung online oder vor Ort.

Du wünschst dir Unterstützung, weil die Wechseljahre deine Sexualität oder Partnerschaft beeinflussen? Unsere Expert*innen helfen dir, falls du das möchtest...

Beziehung und Sexualität auch in den Wechseljahren sicher und erfüllend gestalten 
Multiprofessionelle Unterstützung zu den Auswirkungen der Wechseljahre zu finden
Dich mit deinem Frau-Sein lebendig und freudvoll zu identifizieren

Eine Sexualberatung in den Wechseljahren hilft bei vielen Themen! Fundiertes Wissen über die Wechseljahre und ihre Auswirkungen und die Behandlungsmöglichkeiten lässt Frauen entspannter den Veränderungen entgegen sehen und die Wechseljahre gelassen gestalten.

Wir arbeiten wissenschaftsbasiert, kennen unsere Grenzen und gehen individuell auf deine Bedürfnisse ein.

Wir beraten dich gerne zum Thema "Wechseljahre"
man and woman holding hands

Fragen und Antworten

Dr. Elke Franzki für besser:lieben

"In einer Sexualberatung mit gynäkologischem Schwerpunkt können Beschwerden und Symptome identifiziert und eingeordnet und einer passenden Unterstützung zugeführt werden. Das fängt an bei den häufig beklagten Schmerzen (nach Erhalt eines Rezeptes über eine Estriol- oder DHEA-Vaginalcreme ist der Spuk typischerweise nach 3 Wochen vorbei!) bis hin zu Klagen über Libidomangel, Orgasmusproblemen, den schon oben erwähnten typischen Beschwerden wie Schlafstörungen, Unzufriedenheit mit dem Körperbild, Stress in der Beziehung aus was für Gründen auch immer.
Beratungen, therapeutische Gespräche, Körperarbeit, Übungen sind gute Möglichkeiten, die Wechseljahre gestärkt und sexuell aktiv zu durchleben."

In welchem Alter kommen die meisten Frauen in die Wechseljahre?

Die Wechseljahre ereilen die meisten Frauen in einem Alter um die 50 rum. Das heißt dann, die Regel wird unregelmäßig, bleibt irgendwann ganz aus, verschiedene Veränderungen bis hin zu Beschwerden stellen sich ein. Befindlichkeitsstörungen, die sich nicht gleich ganz eindeutig zuordnen lassen, können durch schwankende Hormonspiegel durchaus schon mit Anfang 40 auftreten.

Wie verändert sich mein Körper in den Wechseljahren?

Wechseljahre bedeuten keinen drastischen Einschnitt fürs Körperbild. Mit dem Älterwerden gibt es kontinuierliche Veränderungen im Aussehen. Allerdings verändert der für die Wechseljahre typische Östrogenabfall Veränderungen im Stoffwechsel, auch die Muskelmasse nimmt peux à peux ab. Nicht wenige Frauen haben mit Gewichtszunahme zu kämpfen. Veränderungen im Bereich des Beckenbodens lassen bei einigen eine „Stressinkontinenz“(Urinverlust bei Belastungen wie Husten, Springen) zunehmen. Deutliche Auswirkungen hat der Hormonmangel bei fast allen Frauen - mehr und weniger - im Bereich der Vulva und Vagina: die Haut dort wird dünner, verletzlicher, trockener und weniger geschmeidig, der Eingang zur Vagina dadurch straffer und wenig dehnbar, was zu deutlichen Einschränkungen beim „üblichen“ Sex zwischen Mann/Frau-Paaren führt.

Was hilft gegen sexuelle Unlust in den Wechseljahren?

Sexuelle Unlust in den Wechseljahren ist eine Gemengelage. Die Wirkung der Hormone auf die Libido sollte man nicht überbewerten. Aber Hitzewallungen, Schlafstörungen mit entsprechenden Folgen, Stimmungsschwankungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können die Bedürfnisse nach Sexualität voll verdrängen. Die zu dem Zeitpunkt oft schon lange bestehenden Beziehungen, nicht selten mit Konflikten und die diversen Herausforderungen des Alltags tun ihr übriges. Alles, was den Teufelskreis sprengt, hilft. Eigene Analyse: was beeinträchtigt mich am meisten? 
Fast immer eine Option, die mit der Gynäkologin besprochen werde könnte: Hormonersatztherapie, wenn keine Kontraindikationen vorliegen, als mindestes bei wenig Allgemeinbeschwerden eine Creme mit mildem Estriol für die Vagina.

Gelegentlich gibt es auch eine Indikation für die Gabe des grundsätzlich, aber nicht immer, libidosteigernden Testosterons. Pflanzliche Mittel wie Cimicifuga, alternative Behandlungsformen wie Akupunktur und Homöopathie, allgemeines Gesundheitsfördernde und entspannende Maßnahmen wie Sport, Yoga, Auszeiten, Körperliche Bewegung allgemein, z.B. auch Tanzen
mildern Beschwerden. Grundsätzlich sollten medizinische Behandlungsmaßnahmen von einem Arzt/einer Ärztin verordnet werden.

Klärung von Beziehungsproblemen für sich allein oder mit Beratung, insbesondere auch, wenn „sexuelle Kollusionen“ (unterschiedliche, unvereinbare Bedürfnisse hinsichtlich sexueller Bedürfnisse) in den Vordergrund treten, runden das Paket der Behandlungsmöglichkeiten ab.

Was ist positiv an den Wechseljahren?

Das frage ich mich auch immer wieder! Das die Fruchtbarkeit aufhört macht Sinn, aber gleich alle Hormone entziehen? Manche Frauen sehen in der Bewältigung dieser Herausforderung einen Reifungsprozess, eine Möglichkeit dem Leben eine neue Perspektive zu geben. Sheila de Liz, engagierte Frauenärztin, nennt sie den „Hochsommer“ in einem Frauenleben. Was viele entspannt ist, dass Verhütung von Schwangerschaft keine Rolle mehr spielt. Dass lt.Studien bei 7% der Frauen die Libido steigt, könnte auch damit zusammenhängen. Die Regel stört nicht mehr. Und Wechseljahre passieren für etliche Frauen auch in einem Lebensalter, wo die Kinder selbständiger werden oder gar ausziehen. Finden die meisten positiv!

Vielen Dank an die Mit-Autor*innen:

Literaturempfehlung

Die gereizte Frau

a couple of people sitting at a table with cups of coffee

Miriam Steins Buch „Die gereizte Frau“ bietet einen einfühlsamen und ehrlichen Einblick in die Erfahrungen und Herausforderungen, mit denen Frauen während der Wechseljahre konfrontiert sind. Stein geht auf die körperlichen Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen ein und erklärt sie verständlich und zugänglich. Doch sie beschränkt sich nicht nur auf die physischen Aspekte, sondern widmet sich auch den emotionalen Veränderungen und den Auswirkungen auf das Selbstbild und die Partnerschaft. Mit ihrer offenen und authentischen Art schafft es Stein, den Schleier um das Tabuthema Wechseljahre zu lüften und den Frauen Mut zu machen, diese Phase als Chance zu sehen, sich selbst neu zu entdecken.

Woman on fire - ein Plädoyer für die Selbstbestimmung

a couple of people sitting at a table with cups of coffee

Dr. Sheila de Liz ist eine anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Frauengesundheit und hat mit ihrem Buch „Woman on Fire“ einen wahren Schatz geschaffen. Ihr Werk ist mehr als nur ein Ratgeber; es ist ein Plädoyer für die Selbstbestimmung und den Mut, den eigenen Weg zu gehen. De Liz betont die Bedeutung von Wissen und Aufklärung während der Wechseljahre und ermutigt Frauen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche anzuerkennen und danach zu handeln. Ihre Botschaft ist klar: Die Wechseljahre sollten nicht als Hindernis betrachtet werden, sondern als Zeit des Aufbruchs und der Selbstverwirklichung.

Expert*innen Interviews

Die Wechseljahre als Einladung

besser:lieben-Gründerin Monika Wacker im Interview mit Menotpause. Zum vollständigen Interview geht es hier.

Was sind typische Anliegen oder Probleme, die Frauen im Kontext der Partnerschaft und Intimität in den Wechseljahren haben?

Frauen, die schon länger in der Paarbeziehung sind, merken in dieser Zeit manchmal, dass Veränderung ansteht. Während sie vorher vielleicht eher im Funktionsmodus waren und alles nur “abgefrühstückt” werden musste, richtet sich mit den Wechseljahren der Blick oft wieder mehr auf sich selbst. Wo spüre ich mich? Was sind meine eigenen Bedürfnisse? Diese Frauen sind dann nicht mehr nur in der Versorgerinnenrolle. Wechseljahresbedingte Stimmungsschwankungen und der oft steigende Leidensdruck führen dazu, dass Veränderungen in der Partnerschaft vorgenommen werden wollen. Es passiert ganz viel mit meinem Körper, ich muss mich mehr um mich selbst kümmern oder ich habe Symptome, die dazu führen, mehr Selbstfürsorge zu praktizieren und das wirkt sich natürlich auch auf Partnerschaften aus. Hinzu kommen potenziell Schmerzen beim Sex, mehr Lust oder weniger Lust als vorher. Das ist oft ein schöner Prozess, dass Frauen zum ersten Mal gar nicht mehr in der Lage sind, nicht auf sich selbst zu achten, sondern der Körper sie eigentlich dazu zwingt, sich zu fragen, welche Sexualität eigentlich die ist, die ihr wirklich entspricht, statt sich danach zu richten, was der oder die Partner*in am liebsten mag. In den Wechseljahren gibt es oftmals einen großen emanzipativen Schub, der dann spannend für Partnerschaften ist. - Das kann den/die Partner*in schon auch sehr fordern.

Welche Themen beschäftigen Männer der betroffenen Frauen?

Es gibt auch bei Männern immer mehr Bewusstsein dafür, dass sich in den Wechseljahren etwas verändern kann, und dass man damit umgehen kann. Viele Männer möchten, dass Sexualität für ihre Partnerin lustvoll und angenehm ist und sind bereit, mitzugehen in die Veränderung. Wir beobachten aber auch Wechseljahrehrsdiskriminierung, nach dem Motto, “Sie ist doch nur in Wechseljahren”, also Männer mit einer Haltung, dass Frauen in den Wechseljahren nicht mehr richtig “funktionieren” und das wieder “ins Lot” bringen sollen. Ich bin daher ein Fan von Midlife Crisis und Wechseljahren, weil darin ganz viel Potenzial für positive Veränderung sowohl bei den Frauen als auch in den Partnerschaften liegt. Dieses Mindset rüberzubringen ist auch ein Job von Paar-  und Sexualberater:innen.

Was ist Ihr Nummer Eins Tipp für Paare, die unter den Beschwerden der Wechseljahre leiden?

Die Wechseljahre als Einladung sehen, herauszufinden: Was braucht es jetzt für uns als Paar, das wir vorher noch nicht im Repertoire hatten? Und da kann es ja viel geben: eine andere Streitkultur zum Beispiel, mehr Austausch über eigene Bedürfnisse, Auseinandersetzung mit dem Altern, Nachsicht miteinander, andere Formen von körperlicher Nähe, und.. und.. und. Es geht darum, sich auf die Einladung der Wechseljahre zum gemeinsamen Forschen einzulassen. Es geht ums gemeinsame Losgehen, nicht um eine Pause, bis “es überstanden” ist!

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