Reden über Emotionen
Es fällt dir schwer, mit anderen Leuten über deine Gefühle zu reden? Und du merkst, dass es dich gerade in deiner Partnerschaft immer mehr belastet, dass ihr einander nicht sagt, was in euch vorgeht? Die Berater*innen von besser:lieben helfen dir dabei, herauszufinden, was du fühlst und wie du ausdrücken kannst, was in dir los ist, damit echte Verbundenheit in eure Beziehung zurückkommt.
Wir haben sie alle, aber drüber sprechen will nicht jeder: Emotionen. Viele von uns haben gelernt, bestimmte Gefühle wie Trauer oder Wut als „negativ“ zu sehen, während Freude als etwas Positives gilt. Dabei sind Emotionen an sich weder gut noch schlecht. Sie haben eine Funktion: Sie zeigen dir, was dich beschäftigt, was du brauchst, wo deine Grenzen liegen – oder was dir guttut.
Emotionen sind körperliche und mentale Reaktionen auf das, was in dir oder um dich herum passiert. Klar, niemand ist gern traurig oder wütend – aber genau diese Gefühle tragen oft wichtige Botschaften in sich: Vielleicht ist es Zeit, loszulassen. Oder du spürst, dass eine Grenze überschritten wurde.
Wir arbeiten wissenschaftsbasiert, kennen unsere Grenzen und gehen individuell auf deine Bedürfnisse ein.

Inhaltsverzeichnis zum Thema
Fragen und Antworten
Warum fällt es uns so schwer, offen über Emotionen zu sprechen?
Ganz einfach: Gefühle geben oft Einblick in unsere verletzlichsten Seiten. Und das macht sie persönlich und manchmal unangenehm. Vielleicht schämen wir uns für unsere Traurigkeit. Oder wir haben Angst davor, wütend zu wirken. Manchmal wissen wir selbst gar nicht genau, was wir eigentlich fühlen. Und dann kommt die große Frage: Wie redet man überhaupt über Gefühle?
Wir können dir ein paar Tipps an die Hand geben, die dir das Gespräch erleichtern und dir Mut geben. Am Ende ist wichtig, dass du dich wohlfühlst und davon profitierst. Du solltest dich also nicht gezwungen fühlen, alle davon einzuhalten, sondern eher angeregt werden den ein oder anderen auszuprobieren.
Was hilft mir dabei, über meine Gefühle zu reden?
Es gibt Aspekte, die du bereits vor deinem Gespräch mit deinem/r Partner*in, Freund*in oder Berater*in beachten kannst. Du darfst dich und deine Gefühle ernst nehmen und für valide halten. Sie sind da, ein Teil von dir und sollten weder ignoriert noch von jemandem kleingeredet werden. Falls es einen konkreten Zeitpunkt für das Gespräch gibt, wähle die Umgebung und auch die Uhrzeit so, dass du ungestört über deine Gefühle sprechen kannst. Ist es für dich dein Lieblingscafe oder doch lieber bei dir zuhause? Es sollte kein Zeitdruck herrschen und somit sind Gespräche zwischen Tür und Angel eher ungünstig.
Beim Sprechen selbst hilft es den Inhalt in Ich-Botschaften zu verpacken. Du bleibst gedanklich mehr bei dir und auch dein/e Gesprächspartner*in versteht besser was in dir vorgeht. Du senkst damit auch die Gefahr, dass deine Worte als Angriff empfunden werden. Statt „Du nimmst nie Rücksicht auf mich.“ könnte es „Ich bin traurig, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass meine Bedürfnisse nicht beachtet werden. Ich wünsche mir mehr Achtsamkeit.“ heißen. Wer sich mit dem Thema schon etwas beschäftigt hat, findet hier bereits zwei Tipps in einem.
Das Generealisieren von Verhaltensweisen durch „immer“ oder „nie“ verstärkt den Eindruck, dass etwas als Angriff gemeint ist. Bleib lieber bei konkreten Situationen – das macht es nachvollziehbarer und greifbarer. Du solltest dir außerdem Zeit lassen die für dich passenden Wort zu finden. Besonders, wenn du es nicht häufig machst, muss du eventuell erstmal nach den richtigen Worten suchen. Schraub den Stress runter und horch in dich rein.
Und wenn das Gespräch vorbei ist? Dann darfst du erstmal stolz auf dich sein. Ganz unabhängig davon, wie dein Gegenüber reagiert hat. Nicht jeder Mensch kann oder muss deine Gefühle sofort verstehen – und das ist okay. Hab Geduld mit dir selbst und auch mit der anderen Person. Manchmal braucht es einfach mehrere Anläufe, bis sich ein ehrlicher Austausch entwickelt.
Was sind die sieben emotionalen Reaktionen?
Laut Paul Ekman gibt es sieben sogenannte Basisemotionen: Freude, Trauer, Wut, Angst, Ekel, Verachtung und Überraschung. Man nennt sie auch universelle Emotionen, weil wir sie alle empfinden – unabhängig von Kultur oder Sprache.
Das Besondere an Emotionen ist: Wir entscheiden nicht bewusst, ob wir sie fühlen wollen oder nicht. Niemand sagt sich: „So, jetzt will ich traurig sein.“ Emotionen sind Reaktionen auf das, was wir erleben – und unser ganz eigener Weg, damit umzugehen.
Welche Rolle spielt unsere Erziehung beim Reden über Gefühle?
Wir bekommen durch unsere Bezugspersonen gezeigt, wie mit Emotionen umgegangen wird: Wird offen darüber geredet? Werden sie totgeschwiegen? Werden sie durch andere Verhaltensweisen kompensiert? Werden unsere Emotionen von unseren Bezugspersonen ernst genommen? Wir lernen durch das Beobachten, unsere Emotionen auf eine bestimmte Weise zu regulieren – denn anscheinend ist das die richtige Art, oder? Das muss aber nicht so bleiben.
Wenn du deine Emotionen und die dahinterliegenden Bedürfnisse offen kommunizierst, hilft das nicht nur dir, sondern auch deinem Gegenüber. Du kannst deinen Bedürfnissen Gehör verschaffen, dafür sorgen, dass es dir besser geht, und gleichzeitig der anderen Person ermöglichen, dich besser zu verstehen.
Es macht außerdem einen Unterschied, wenn du schon seit deiner Kindheit lernst, über deine Emotionen zu sprechen. Bekanntlich macht Übung den Meister. Schließlich erfordert es nicht nur ein bestimmtes Vokabular, sondern auch den Zugang zu den Emotionen, um wirklich darüber sprechen zu können. Das fällt einem dann auch leichter, je öfter man es macht.
Welche Rolle spielen Stereotype beim Umgang mit Gefühlen?
Es gibt auch geschlechtsspezifische Prägungen: Wir kennen es aus Filmen, Serien oder sogar aus unserem eigenen Leben – vielleicht haben wir es in unserer eigenen Partnerschaft schon erlebt oder beiläufig bei anderen mitbekommen, wie die geschlechtliche Sozialisierung den Umgang mit Gefühlen beeinflusst. Durch die Reproduktion von Stereotypen lernen wir früh, dass Frauen 'das emotionale Geschlecht sind und viel reden', während Männer 'eher in Taten sprechen und nicht so wortgewandt sind'. Diese Stereotype sind schädlich für alle Beteiligten: Die einen werden nicht ernst genommen und die anderen versuchen gar nicht erst, über ihre Emotionen zu sprechen. Durch die Aufrechterhaltung dieser Muster entstehen oft Missverständnisse, Probleme und viel Leid in Beziehungen. Das Verständnis, dass jeder das Recht hat, seine Emotionen auszusprechen und ihnen Ausdruck zu verleihen - und was es mit strukturellen und individuellen Mustern zu tun hat, es in bestimmten Situationen nicht zu tun, ist für die Beratungsarbeit enorm wichtig.
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