Judith Lurweg

Dr. Judith Lurweg 

(sie/ihr )

"Darum bin ich Beraterin: Ich mag Tiefgründigkeit. Ich bin überzeugt, dass Beziehung sich lohnt. Und ich will eine gerechtere Welt!"

Praxen

  • 48143 Münster
  • Online-Beratung!

Honorar

100 €/Sitzung à 60 Minuten (Einzel)
180 €/Sitzung à 90 Minuten (Paar)

Themenschwerpunkte

Ich berate Einzelpersonen, Familien, Paare und Menschen in alternativen Beziehungsformen zu meinen Schwerpunktthemen Beziehung und Sexualität. Dabei kann es um die Beziehung zu dir selbst, zu deinen Partner*innen, Freund*innen oder zu deinem familiären System gehen. Ich unterstütze dich darin, deine Beziehungen zu vertiefen, Konflikte zu lösen und neue Perspektiven zu gewinnen – für mehr Verbindung, Freude und Genuss in deinem Leben! 

Weiterbildungen

  • Systemische Beratung
    Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V.
  • Systemische Therapie
    Systemische Gesellschaft
  • Grundausbildung Gewaltfreie Kommunikation
    Forum Demokratie Düsseldorf (Düsseldorf)
  • Emotionsfokussierte Paartherapie
    EFT Center (Hannover)
  • Systemisch-integrative Sexualtherapie i.A.
    Helm Stierlin Institut e.V. (Heidelberg)

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3 Fragen zur mir ...

Wie bist du zur Beratung gekommen?

Ich mag tiefe Themen und ehrliche Gespräche. Beratung hat mich immer schon fasziniert, denn ich wollte mehr über das wissen, was zwischen Menschen passiert – deswegen habe ich mit der Systemischen Beratung angefangen und biete mittlerweile Paar- und Sexualtherapie an, für mich ein logischer Schritt.

Was ist dein Herzensthema?

Mein Herzensthema sind Beziehungen: Ob es nun darum geht, die Beziehung zu mir selbst oder zu anderen wohlwollender, intensiver oder ehrlicher zu gestalten. Ich schätze die große Vielfalt an Beziehungsformen, die das Leben bereithält.

Welches ist dein Lieblingsmoment in einem Beratungsprozess?

Ich finde das Erstgespräch toll – es geht doch nichts über die Neugier und das Kribbeln erster Begegnungen. Es ist schön zu erleben, wie sich von dort aus Vertrauen aufbaut. Und im laufenden Prozess hab ich es gerne, wenn Menschen mir von ersten Veränderungserfahrungen berichten und wir sie zusammen feiern können.

Expert*innen Interviews

Faszination Kommunikation

Was fasziniert dich am Thema „Kommunikation“?

Ich habe mich schon immer für Sprache interessiert: Früher habe ich viele Fremdsprachen gelernt, dann Rhetorik studiert und mich in den letzten Jahren in Gesprächsführung und wertschätzender Kommunikation (Gewaltfreier Kommunikation) nach Marshall Rosenberg ausgebildet. Mich interessiert daran vor allem, wie Menschen zueinander in Kontakt kommen und sich über Sprache miteinander verbinden. In der Paarberatung berührt es mich, wenn die Partner*innen etwas aus ihrem Innern beschreiben oder zeigen – dann verändert sich einfach die Sicht aufeinander, alle im Raum werden sanfter.
Mich interessiert auch der gesellschaftliche Aspekt von Kommunikation in Paarbeziehungen: Wie wurden wir in unseren geschlechtsstereotypischen Rollen erzogen und wie wirkt sich das auf unsere Art zu sprechen aus? Wie können wir uns solche Muster bewusst machen und ihnen entgegenwirken?

Was hilft bei Kommunikationsproblemen?

Manchmal stecken wir schon so tief drin in unseren Mustern, dass wir sie nicht mehr bemerken. Wir haben sie vor langer Zeit gelernt. Das bedeutet aber auch: Wir können sie „verlernen“ und neu lernen! :-) Veränderung ist zum Beispiel möglich, indem ihr das Setting des Gesprächs anpasst: Einen bestimmten Ort und eine Zeitbegrenzung für Gespräche festzulegen, kann helfen, damit Unterhaltungen nicht eskalieren oder zu sehr an den Kräften zehren. Manche Paare vereinbaren auch sogenannte „Zwiegespräche“ miteinander: 10 Minuten lang (mit Timer) spricht die eine Person, die andere hört zu, dann wird gewechselt. Die Redebeiträge müssen sich nicht aufeinander beziehen. Ihr könnt vorher ein bestimmtes Thema vereinbaren, das euch gerade beschäftigt – oder frei über das reden, was dran ist.

Das passt natürlich nicht zu allen Paaren und das ist völlig ok. Das Thema Kommunikation ist komplex, weil es so viel mit den einzelnen Personen und der Konstellation im Paar zu tun hat. Wenn ihr zu zwei nicht weiterkommt, holt euch Hilfe! Nach ein paar Gesprächen in der Paarberatung verändert sich für die meisten Paare schon was und sie werden zuversichtlicher.

Wie rede ich mit meiner/m Partner*in über Probleme?

Überleg dir vor dem Gespräch mit deiner/m Partner*in, was für dich wichtig ist und was hinter deinem Anliegen steht. Welchen Einfluss hat das Thema auf eure Beziehung? Worum geht es dir vor allem? Vielleicht machst du auch ein paar Notizen. Dann ist es wichtig, die Dinge zwar zeitnah nach dem Ereignis, aber auch zu einem guten Zeitpunkt anzusprechen: Dein/e Partner*in möchte wahrscheinlich vorher wissen, worum es geht und sich ggf. selbst darauf vorbereiten. Manchmal reicht auch schon die Frage: „Kannst du dir vorstellen, mir gerade ein paar Minuten zuzuhören?“, damit du dein Anliegen in Ruhe vorbringen kannst. Und dann geht es wahrscheinlich erstmal drum, deiner/m Partner*in zuzuhören – das gehört genauso dazu. Denn das Thema betrifft ja nicht nur dich, sondern euch beide. 

Und hab im Hinterkopf: Es kann sein, dass ein Gespräch nicht ausreicht, sondern dass ihr euch immer wieder damit auseinandersetzen müsst. Das ist normal. Und oft kommt es auch nicht unbedingt darauf an, dass ihr gemeinsam eine Lösung findet; manche Konflikte dürfen auch bleiben – ihr seid schließlich zwei unterschiedliche Personen. Dann geht es darum, dass ihr einen guten Umgang mit euren Unterschieden findet.

Ich möchte sicherer darin werden, über Sex zu reden

Ich schäme mich, wenn ich über Sex spreche. Was kann ich tun?

Scham ist erstmal ein Gefühl wie jedes andere auch. Sie fühlt sich oft sehr unangenehm an und führt zu Gedanken wie „Ich bin nicht richtig“/“Ich bin nicht ok“ oder „Ich mache etwas falsch“. Darüber bringt dich das Schamgefühl zu dir selbst in Abstand.

Gleichzeitig ist Scham eine große Kompetenz, die du nicht unterschätzen solltest: Sie weist dich auf deine Grenzen hin und möchte dich schützen. Dieses ursprüngliche Ziel, dich zu schützen, gelingt ihr oft nicht, weil wir durch die Scham aus dem Kontakt zur anderen Person gehen und meistens auch verstummen. Dann bleiben wir allein zurück.

Beim Sprechen über Sex kommt die Scham häufig auch aus den gesellschaftlichen Zusammenhängen – eben weil Sexualität noch immer ein Tabuthema ist. Und Scham hängt auch an dem, was wir über uns selbst, unseren Körper, unser Geschlecht und unsere Beziehungen gelernt haben.

In Situationen, in denen du etwas ansprechen möchtest, was dir am Sex wichtig ist, kommt dir das Schamgefühl vielleicht lästig oder unangemessen vor. Dann hilft: Die Scham zu verbalisieren (das entlarvt sie und lässt sie kleiner werden), oder ihr mit Humor zu begegnen. Dann ist auch die Verbindung zu deinem Gegenüber wieder hergestellt und die Isolation, die Scham manchmal auslöst, geht vorbei. Wenn dich Scham in vielen Situationen sehr belastet, such dir Hilfe!

Wie kann ich sagen, was ich beim Sex mag?

Um zu sagen, was du beim Sex magst, ist die erste Voraussetzung, dass du weißt, was du gerne hast. Solosex, Selbstliebe und Masturbation können dabei helfen, das herauszufinden. Wenn du weißt, was dir gefällt und wo du wie berührt werden möchtest, geht es ans Formulieren. Welche Begriffe möchtest du benutzen? Womit fühlst du dich wohl? Den meisten Menschen hilft es auch, losgelöst vom sexuellen Geschehen über Sex zu reden, also: Sich außerhalb des Sex selbst zu einem Gespräch über Sex verabreden. Manche Paare ziehen auf diese Weise auch eine regelmäßige Zwischenbilanz. 

Und im Gespräch ist es hilfreich, wenn du ankündigst, was du vorhast und um Aufmerksamkeit bittest, etwa so: „Könntest du mir vielleicht ein paar Minuten lang zuhören? Ich möchte dir gerne erzählen, was ich beim Sex gerne habe.“ Manchmal wird so ein Gespräch schon zu einem echten Anturner :-)

Wie spreche ich mit meiner/m Partner*in über Sex?

Vielleicht überlegst du zuerst, wie du im Moment mit deiner/m Partner*in über Sex sprichst. Bist du beschämt oder bestimmend forsch unterwegs? Ängstlich und durch die Blume oder direkt? Bist du dabei ernsthaft oder humorvoll oder doch beides auf einmal? Sprecht ihr überhaupt über eure Sexualität? Wenn ja, wie oft und wie intensiv? 

Und dann frag dich: Wie würdest du es gerne machen? Wie würdest du gerne mit deiner/m Partner*in über Sex sprechen? Und verorte dich wieder. Möchtest du dich der Meinung der anderen Person anschließen, möchtest du selbst bestimmen? Möchtest du direkter sprechen lernen oder bei indirekten Formulierungen bleiben? Jede Option ist in Ordnung. Vielleicht weißt du dann schon, ob du etwas verändern möchtest und was du dafür brauchst. Und stelle dir die gleiche Frage für deine Partner*in: Was wünsche ich mir, wie er/sie mit mir über Sex spricht? 

Ein weiteres wichtiges Thema: Welche Begriffe hast du im Moment zur Verfügung? Woher kommen die? Wo hast du die gelernt? Möchtest du die weiter verwenden? Brauchst du neue Begriffe, die besser zu dir passen? 

Literaturempfehlung

Wie wir begehren

a couple of people sitting at a table with cups of coffee

Dieses Buch beschreibt Sexualität, Lust und Begehren als lebenslangen Lernprozess, und zwar auf eine Weise, die direkt ins Herz geht. Die Ausdrucksweise begeistert mich: Die Autorin schafft es, über ihre Worte sprachlosen Menschen eine Sprache zu geben. Sie schreibt ihre Geschichte, um das Schweigen zu brechen und die Lust ins Leben zu holen. Eine echte Empfehlung für alle, die sich mit den persönlichen und politischen Facetten von Sexualität und zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzen möchten.

Carolin Emcke berichtet in ihrer autobiographischen Erzählung über das Aufwachsen als Jugendliche in den 1970er und 1980er Jahren. Wie entwickelt sich Begehren? Was passiert, wenn das eigene Begehren aus „der Norm“ herausfällt? Zärtlich und zugleich unglaublich politisch bietet das Buch eine kraftvolle Auseinandersetzung mit dem Ringen um die eigene sexuelle Orientierung, mit Diskriminierung und persönlichem Leiden, das allzu oft individuell verstanden wird und doch so viel mit den gesellschaftlichen Strukturen zu tun hat. Es ist eine wunderbare Erkundung des Begehrens und der Vielfalt menschlicher Sexualität, die sich nicht in Kategorien einordnen lässt und sich ständig neu erfindet.

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